Das Konzept der Anlage


Die Idee die hinter der Anlage steht ist recht aufwendig - auf der einen Seite möchte ich natürlich versuchen zu kaschieren, daß es sich um eine Modellbahn, also letztendlich um einen Kreis handelt, auf der anderen Seite möchte ich aber auch lebhaften Zugbetrieb und auch Spielmöglichkeiten haben.


Zu kaschieren, daß es sich um eine Modellbahn handelt bedeutet natürlich, daß man eine Menge Tunnelstrecken einplanen muß, wodurch aber leider die Züge häufig verschwinden... Also musste eine Paradestrecke her, die sich quer von links vorne nach rechts hinten zieht


Damit es auf der Anlage lebhaft wird habe ich eine doppelt verschlungene Acht als durchgehend doppelgleisige Hauptstrecke ausgebildet und zusätzlich eine einfachgleisigen Ringstrecke.
Die Ringstrecke entstand zu Anfang aus der Forderung von jedem der beiden Hauptstreckengleise lagerichtig in das jeweilig andere einen Zug überführen zu können (also zu wenden). Letztendlich bedurfte es dann nur noch einiger weniger Gleise um aus diesen "Umfahrungsstrecken" einen kompletten Kreis zu erstellen.
Natürlich liegt auf der Anlage noch ein Schattenbahnhof mit vier Gleisen pro Hauptstreckengleis.


Um der Forderung nach möglichst viel möglichem Spielbetrieb entgegenzukommen, habe ich einen sechsgleisigen Kopfbahnhof mit drei angegliederten Gütergleisen geplant. Diese Gütergleise machen natürlich auch "Kopf". Zudem habe ich noch die Möglichkeit eingeplant, einen Ablaufberg mit anschließender viergleisigen Harfe aufzubauen. Schließlich möchte man ja auch mal Güterzüge neu zusammenstellen, ohne gleich wieder händisch eingreifen zu müssen.


Dazu gehört natürlich ein Bahnbetriebswerk mit einem (wie könnte es anders sein) Ringlokschuppen. Zuerst wird der 10-ständig, aber Platz habe ich noch, um fünf weitere Stände anzubauen. Lokbehandlungsanlagen kommen natürlich auch dazu - aber soweit bin ich noch lange nicht. Das BW mit Drehscheibe rechtfertigt sich schon alleine aus dem Grund, daß ich einen Kopfbahnhof habe, also Dampfloks zwingend gedreht werden müssen!


Vom Kopfbahnhof aus verläuft noch eine kleine Bimmelbahn in die "weiten Höhen" eines nahegelegenen Berges.


Das Ganze spielt sich natürlich landschaftlich im Mittelgebirge ab, so kann ich auch die vielen Tunnels und hohen Brücken verargumentieren - sogar die Ablaufgruppe mit ihren vor Kopf endenden Gleisen kann ich aus vorhandenem Platzmangel (im Tal) etwas verargumentieren, schließlich sind in meiner Stadt viele große Unternehmen beheimatet und um den Güterverkehr zu vereinfachen, hat man in der Vergangenheit eben diesen "Mini" Verschiebebahnhof eingerichtet.


Planungstechnisch war das Ganze ein Wahnwitz. Einen Grund habe ich oben schon erwähnt: die lagerichtige Umsetzung von Zügen von einem Hauptstreckengleis in das andere - natürlich OHNE Kreuzung, denn im "echten Leben" macht man so etwas nicht und unterirdisch ist das Ganze ein wenig zu unfallträchtig. Also entstanden eine Menge Meter von Gleisen, die nur dazu dienen einen Zug zu wenden, ohne daß es auffällt.
Ein weiterer Grund ist die Tatsache des Kopfbahnhofes:
Aus jedem der beiden Hauptstreckengleise lagerichtig in den Bahnhof zu kommen geht ja noch, aber dann noch lagerichtig vom Bahnhof aus in jedes der beiden Hauptstreckengleise zu kommen ist kaum noch machbar - natürlich wiederum kreuzungsfrei (siehe auch die Bemerkungen zu den alten Anlagen). Glücklicherweise habe ich heute mehr Platz denn je - rund 3qm mehr und vor allem nicht mehr die Beschränkung auf zwei Ebenen..


Die Grundform der Anlage basierte auf eine L-Form. Jedoch kam ich dann mit allen Gleisverbindungen nicht hin, so daß ich noch einen weiteren Schenkel eingeplant hatte und das Ganze jetzt einer U-Form entspricht. Diesen zweiten zusätzliche Schenkel wollte ich gar nicht haben, da er den Zugang zu einem Fenster verdeckt - und als ein solches, muß es ja auch schon mal geputzt werden. Also entschloß ich mich schweren Herzens, diesen Anlagenteil beweglich zu machen - mit all seinen Konsequenzen im Bau und wahrscheinlich auch später im Betrieb. Mag soetwas in Baugröße H0 vielleicht noch ohne größeren betriebstechnischen Probleme funktionieren, ist das bei Spur N nicht mehr so einfach.
Beweglich heißt nämlich hier, daß dieser komplette Schenkel (193cm * 54cm) auf Rollen steht, damit auch meine Frau ohne mein zutun in die Lage versetzt werden soll, eben dieses Fenster zu putzen.
Um ehrlich zu sein: Das was ich mir bis jetzt ausgedacht habe befriedigt in keinster Weise und ich werde diesen Teil wahrscheinlich noch umbauen. Ich denke, daß ich einen Teil des Schenkels befestige und nur noch den reinen Zugangsteil zu dem Fenster auf Rollen setzten werde. Daraus resultiert dann nämlich die Möglichkeit, dies "Mittel"-Teil in Form einer Schubladenmechanik auszubilden, was wiederum den späteren Betrieb sicherer machen würde. Mal sehen.

Der Unterbau der Anlage ist in Form von einzelnen Rahmenteilen aufgebaut (siehe
Grundriß der Anlage), die miteinander verschraubt sind. Auch der Gleisaufbau gestaltet sich so, daß die Teile wieder getrennt werden können. Die Größe der einzelnen Rahmen richtet sich nach dem maximalen Platz, den die Dachluke bietet - sollten wir irgenwann mal aus dem Haus ausziehen.

Ach ja, was ich hier noch vergessen habe: Die Größe der Anlage. Es sind ca. 7qm.

Alles fängt ja bekanntlich mit dem Fundament an, so auch hier.

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