Der Unterbau
nötige Werkzeuge:
Stichsäge und/oder Kreissäge
(wer will: alternativ einen Fuchsschwanz)
Handbohrmaschine mit 8mm HSS-Bohrer
Akkuschrauber mit Kreuzschlitz-Bit
Holzdübelschablone
2 10er Schraubenschlüssel
Wasserwaage (mindestens 60 cm - besser 100 cm)
nötiges Baumaterial pro Rahmen:
Holzleim (Ponal Express)
20 Holzdübel 8 mm
30 Spaxschrauben oder Holzschrauben
8 Schloßschrauben 80 * 8 mm mit Sechskant oder Flügelmuttern
3 Bretter 10 * 1,5 * 250 cm Leimholz oder als Bauholz, aber KEIN
Preßspan
1 Leiste 4,8 * 4,8 * 250 cm Bauholz
Der Unterbau besteht aus sechs Rahmenteilen, von denen drei
identisch sind, einer etwas kürzer und zwei die sich deutlich
von den "Standard"-maßen abheben (siehe Grundrißzeichnungen). Das hat sich leider so aufgrund der
Platzverhältnisse ergeben. Grundsätzlich ist der Aufbau aber
bei allen der Gleiche.
Die Rahmenteile habe ich wie einen Bettkasten aufgebaut, also
senkrecht stehende Bretter zu einem Rechteck zusammengefügt.
Diese Bretter sind im Baumarkt in der Holzabteilung direkt zu
erstehen. Die Länge von 2,5 m ist auch ideal, so kann man ohne
viel Verschnitt zu produzieren, einen kompletten Rahmen aus zwei
Brettern aufbauen. Für dann noch nötige Verstrebungen (drei
Stück pro Rahmen) habe ich ebenfalls diese Bretter verwendet.
Auch das kommt gut hin, da sich aus einem Brett genau 5 Stücke
schneiden lassen (ebenfalls wieder ohne viel Verschnitt).
Für die langen Seiten habe ich
genau die 200 cm benutzt, die kurzen Seiten entsprechen dann bei
einer Materialstärke von 1,5 cm einer Länge von 47 cm.
Um dem Ganzen jetzt einen
vernünftigen Halt zu geben, habe ich pro Stoß je zwei 8 mm
Holzdübel benutzt - auch für die Querverstrebungen, das Ganze
geleimt und zusätzlich noch mit je drei Schrauben verschraubt.
Das mag zwar ein wenig übertrieben erscheinen, jedoch will ich
vermeiden, daß sich das Holz im Laufe der Zeit verwirft - bei
Bauholz ist sowas ja nicht auszuschließen.
Um die Löcher für die Holzdübel
vernünftig und paßgenau bohren zu können ist eine
Holzdübelbohrschablone unabdingbar! So eine Schablone kostet
zwar richtig Geld (bis ca. 100,-DM), jedoch wird der Rahmen durch
die Holzdübel sehr stabil, so daß sich die Anschaffung wirklich
lohnt - außerdem kann man die meist auch noch woanders im
Haushalt gut einsetzen!
Das Arbeiten mit dieser Schablone erfordert ein wenig Übung, vor
allem, wie die einzelnen Bretter in die Schablone eingelegt
werden müssen, sonst kann es passieren, daß sich die
Rahmenteile nicht paßgenau zusammensetzen lassen, oder aber die
Dübellöcher von außen zu sehen sind, wenn man sich vertan
hat..... (ist mir auch passiert).
Das Ablängen der 2 m langen
Seitenteile habe ich mit der Kreissäge gemacht, natürlich geht
das auch mit der Stichsäge. Entweder bin ich zu blöd oder ich
habe das falsche Werkzeug, aber die Schnitte mit der Stichsäge
gefallen mir nicht. Ich bekomme zwar gerade Schnitte hin, jedoch
wandert mir das Sägeblatt im Material immer nach innen oder
außen, wodurch sich keine ebene Auflage erreichen läßt.
Natürlich kann man sich im Baumarkt die Stücke aus den Brettern
auch gleich zurechtsägen lassen, was die meisten auch kostenlos
tun, wenn sie einen Zuschnitt haben.
Mit der Bohrschablone für die Holzdübel zu Arbeiten ist, wie
schon erwähnt, ein wenig Übungssache, aber wenn man es dann
verstanden hat, funktioniert das wunderbar. Am besten übt man
vorher die Handhabung, bevor man sich die langen Bretter
"versaut".
Wenn dann alle Löcher gebohrt sind, werden die Holzdübel im
Leim eingetaucht und dann in ihre Löcher gesteckt. Ich habe dazu
immer eine lange Seite auf den Boden gelegt und alle Dübel
gesetzt. Anschließend habe ich alle kurzen Teile an der einen
Stoßkante mit Leim versehen und diese auf die Dübel gesteckt.
Anschließend habe ich in die zweite lange Seite alle Dübel (mit
Leim) eingesteckt und nachdem die verbleibenden Stoßkanten der
kurzen Stücke mit Leim eingestrichen waren, das lange Stück
darauf gelegt. Klingt ein wenig kompliziert - ist es aber nicht.
Damit in den Rahmen genügend Stabilität kommt, müssen die
eingeleimten Stoßkanten gepreßt werden. Im Normalfall macht man
soetwas mit Schraubzwingen. Da ich die Rahmen sowieso
sicherheitshalber schrauben wollte, habe ich die Pressung mit den
Schrauben gemacht ;-)
Jedes kurze Brett habe ich auf jeder Seite mit je drei Schrauben
zusätzlich befestigt, eine in der Mitte und je eine außerhalb
der Holzdübel. Je nach Beschaffenheit und Dicke des Holzes kann
man die Spaxschrauben direkt eindrehen, was ich auch versucht
hatte - dummerweise splitterten mir dann einige Ecken ab, so daß
ich im nächsten Rahmen vorgebohrt hatte. Der Durchmesser dieses
Bohrers sollte in etwa dem Kerndurchmesser der verwendeten
Schraube entsprechen, damit das Holz nicht durch den Kern
gespalten wird und um dem Schraubgewinde noch genügend Futter
zum Halten zu geben... ( Das sind alles Dinge, die ich leidvoll
lernen musste!). Statt Spaxschrauben kann man natürlich auch
vernünftige Holzschrauben nehmen - die sind dann aber IMMER
vorzubohren.
Naja, auf jeden Fall sind meine Rahmenteile sehr verwindungssteif
geworden.
Wenn die Rahmen dann richtig durchgetrocknet sind (wer, wie ich,
nur am Wochenende Zeit hat, der sollte einfach bis zum nächsten
warten, dann sind die Dinger garantiert trocken), kann man die
Füße befestigen. Auch diese Aufgabe ist nicht gerade als
trivial zu bezeichnen. Wer schon mal versucht hat, vier gleich
lange Stücke als Tischbeine zu benutzen, hat sicherlich bemerkt,
daß der Tisch trotzdem wackelt. Da ich zudem auf meinem
Dachboden auch noch einen nicht besonders ebenen Holzfußboden
habe, hatte ich mir etwas Spezielles ausgedacht.
Erst muß man sich natürlich über die Höhe der Grundkante
Gedanken machen. Im Normalfall hätte ich ja gerne 80 cm
genommen, doch eine Dachschräge hat nun mal den entscheidenden
Nachteil, daß die zur Verfügung stehende Fläche mit jedem
Zentimeter nach oben heftig abnimmt. Also habe ich meine
Anlagengrundkante auf 60 cm festgelegt. Ich habe den fertigen
Rahmen auf etwas unter 60 cm Oberkante gebracht (einfach etwas
unterlegen) und dann die 48er Leiste auf 60 cm abgelängt.
(nebenbei bemerkt: je kürzer diese Leiste wird, desto einfacher
ist die Handhabung damit und: 2,50m kann man in einem Dachboden
normalerweise nicht mehr aufstellen...)
Dieses 60er Stück habe ich bündig mit der Oberkante des Rahmens
mit Schraubzwingen genau in einer Ecke befestigt und dann
wiederum mit dem 8er Bohrer einmal komplett auf der langen Seite
von außen durchgebohrt und anschließend durch die kurze Seite.
Dann die Schloßschrauben durch beide Löcher von außen gesteckt
und mit den Muttern (Flügelmuttern gehen auch, bin ich
persönlich aber kein Freund davon) gesichert. Auch das klingt
sehr aufwendig, ist es aber auch nicht, aber damit sich die
Leiste beim Bohren nicht wieder verschiebt, sollte die schon gut
befestigt sein.
Aber jetzt kommt es: Genauso verfährt man auch mit dem zweiten
Fuß nur mit dem kleinen Unterschied, daß man hier die
Wasserwaage benutzt, um die erste lange Seite schon genau
hinbekommt. Am besten (in meinem Fall war das unerlässlich)
genau am späteren Standort des Rahmenteils durchführen. Einen
eventuell überstehen Rest kann man bequem mit der Stichsäge
abschneiden. Mit den verbleibenden beiden Füßen macht man das
genauso und das Teil steht dann garantiert waagerecht ohne zu
kippeln. Und jetzt geht es noch besser weiter:
Steht erst mal der erste Rahmen, so sind die folgenden Rahmen nur
noch ein Kinderspiel, da die nach dem schon vorhandenen
ausgerichtet werden können. In meinem Fall hatte ich mir sogar
an den Seiten, an denen zwei Rahmenteile zusammenstoßen die
Füße gespart, da ich die Rahmen nur für einen (hoffentlich nie
stattfindenden) Transport benötige - jedoch nicht, um die Anlage
als Modulanlage zu betreiben.
Ich hatte den neuen Rahmen mit Schraubzwingen an dem schon
ausgerichteten befestigt, die zu setzenden Füße angebaut und
abschließend beide Rahmenteile mit Schloßschrauben verbunden.
Nachdem ich mit allen Rahmen fertig war, war ich begeistert von
mir selbst, wie stabil und vor allem auch waagerecht und eben mir
der gesamte Unterbau gelungen ist.
Gleisaufbau und
-bearbeitung
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